Crossout im Test

Crossout fühlt sich beizeiten so an als hätte jemand die Kreativität und Freude von Besiege genommen und sie in ein kompetitives Spiel gepackt. Während die Idee grandios ist, scheitert das Spiel für den Moment noch an elementaren Dingen. Dennoch lohnt sich schon ein Blick, denn Crossout macht auch vieles richtig. Und was cool und was noch nicht cool ist, erfahrt ihr in den nachfolgenden Zeilen.

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Crossout ist ein Action-Spiel, in dem ihr eure eigene Karre mit zahllosen Waffen zusammenbaut. Anschließend tobt ihr euch in diversen 8vs8 Gefechten aus. Doch zu Beginn startet ihr auf Level 1 an. Eure Karre ist eigentlich Schrott. Nachdem ihr aber erste Partien gespielt habt, sammelt ihr nicht nur Erfahrungspunkte, sondern auch wichtige Belohnungen. Dazu zählen unter anderem Karrenteile oder gleich neue Waffensysteme. Die Schlachten finden auf einer recht ordentlichen Menge an Maps statt, die Überreste einer alten Welt darstellen sollen. Manchmal gilt es ein feindliches HQ einzunehmen, manchmal eine neutrale Zone zu halten. Die meisten Matches gewinnt ihr einfach dadurch, dass ihr die meisten Kills absahnt oder die meisten Punkte am Ende des Zeitlimits besitzt. Eine Partie dauert nur wenige Minuten.

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Crossout – Ein bisschen wie Mad Max

Sobald ihr eure ersten Waffen, darunter Shotguns, Schwerter oder mächtige Kanonen, erhalten habt, entfacht das Spiel eine Art Mad Max Vertrautheit. Ihr cruist durch die Gegend, zerschießt eure Feinde in gefühlt tausend Teile und stellt sicher, nicht selbst aufs Korn genommen zu werden. Dabei ist es möglich, gezielt auf die Vorrichtungen der Wagen zu zielen. Mir ist es beispielsweise passiert, dass mir ein Gegner meine auf dem Dach befestigten Geschütze kaputt gemacht hat. Zudem lassen sich auch die Räder zerstören. Ein Truck mit vier kann sich mit einem fehlenden Rad irgendwie noch halten. Aber wenn das Gefährt schon zwei verliert, sieht die Sache ziemlich schlecht aus. Gerade diese gezielte Zerstörung macht durchaus Spaß.

CrossoutLeider aber trefft ihr bis ca. Level 10 vermehrt auf Bots. Tatsächlich habe ich in den ersten Stunden gerade drei echte Spieler getroffen. Und die KI-Kumpanen und -Feinde sind sehr, sehr dämlich. Nicht nur donnern sie vor Wände, nein, sie fallen auch einfach Klippen herunter. Und die eigenen Leute schaffen es tatsächlich, stets in euer Schussfeld zu fahren. Sie sind, gelinde gesagt, ein Albtraum.

Kämpfe gegen echte Spieler sind hingegen sehr spannend und ungemein befriedigend. Grundsätzlich funktionieren die Spielmechaniken sehr gut, sodass Crossout für kurze Intermezzos definitiv Laune macht. Doch ein anderer wichtiger Bestandteil des Spiels befindet sich im Workshop. Hier könnt ihr euren Wagen nach Lust und Laune aufmotzen. Dabei setzt ihr auf ein 3D Grid-System, das euch helfen soll, die Teile an die korrekte Position zu bringen. Wenn ihr also einen Wagen aus Stahl wollt, der eine einzige fette Kanone auf dem Dacht hat, dann ist das möglich. Oder wie wäre es mit einem Blechwagen mit acht Rädern, Doppel-Shotguns an den Seiten und Spikes vorne und hinten? Auch das ist möglich. Später gibt es Raketen und mehr Absurditäten.

Crossout – Die Schattenseite des Spaßes

CrossoutÜberdies könnt ihr auch die Kreationen anderer Spieler einsehen. Und die meisten davon sind wahrlich fantastisch. Zwar taugen viele von ihnen nicht als Kampfmaschinen, aber ihr Aussehen ist genial. Wenn ihr die Dinger selbst nutzen wollt, müsst ihr allerdings alle Teile downloaden und sie selbstständig nutzen. Immerhin: Eine Probefahrt dürft ihr machen.

Doch jetzt will ich auf die negativen Aspekte zu sprechen kommen. Crossout ist der übelste Grind, den ich in 12 Jahren Videospielbranche erlebt habe. Grundsätzlich müsst ihr mit zwei bis drei Stunden rechnen, um Stufe 10 zu erreichen. Doch es gibt vier Fraktionen mit ihren eigenen Maschinen als Belohnung, wenn ihr diese levelt. Und die meisten davon sind eben nicht vor Level 10 verfügbar. Zudem verkommt das Spiel mit der Zeit ein halbgarer Crafting-Simulator. Neue Fahrzeuge zu erstellen ist vor allem zu Beginn extrem restriktiv. Zudem gibt es Limits an Teilen, die auf euer Auto passen – ebenfalls in Abhängigkeit des Levels.

Je länger ihr nach einem bestimmten Teil farmt, desto unschöner wird auch das gesamte Spielerlebnis. Und was ist der beste Freund von Grinding? Mikrotransaktionen! Und hier haben sich die Entwickler offenbar World of Tanks zum Vorbild genommen. Sämtliche Bereiche des Spiels, vom Marktplatz, dem Crafting bis hin zum Editor, sind so aufeinander abgestimmt, dass ihr maximal viel Geld für Ingame-Währung aufbringt.

Auch das Interface des Spiels ist ein Albtraum. Überall habt ihr Anzeigen von verschiedenen Währungen im Spiel, die aber nicht genauer erläutert werden. Alles ist verkompliziert. Warum die Entwickler nicht viele der Teile zusammengefasst haben, ist mir bis heute schleierhaft.

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