Star Conflict im Test

Meine ersten Gedanken beim Spielen von Star Conflict waren: World of Tanks im Weltall. Mit verschiedenen Schiffen habe ich mich dabei in taktische Mehrspieler-Gefechte gestürzt und versuchte meine erbeuteten Güter direkt zu Geld zu machen! Funktioniert der Titel, wie sind die Free-to-Play-Elemente und kann es auch auf lange Sicht überzeugen? Das und ein wenig mehr erfahrt ihr in den nachfolgenden Zeilen!

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Bevor ich mich aber ans Eingemachte mache, ein kurzer Disclaimer: Wenn ihr Star Conflict spielen wollt, solltet ihr zumindest im Ansatz die englische Sprache beherrschen, denn sonst dürft ihr den inzwischen mehrere Jahre alten „Go for Bacon A!“ Running Gang nacherleben. Dieser entstand, als ein Spieler statt „Beacon“ (Funkfeuer) eben „Bacon“ (Schinken) schrieb. Nichtsdestoweniger ist die Community des Spiels durchaus hilfsbereit und kann durchaus mit der aus EVE Online von CCP Games verglichen werden.

Star Conflict

Star Conflict ist auf spielerischer Ebene dabei kein Leichtgewicht, in dem ihr nach wenigen Minuten den Dreh raus haben werdet. Stattdessen gibt es zahlreiche Dinge zu beachten, darunter die Schiffsklasse, die Taktik und vieles mehr. Abfangjäger beispielsweise sind schnell und wendig, können aber nicht gerade viele Treffer einstecken. Fregatten dagegen sind sowas wie die Tanks des Spiels, sind aber langsam und wenden träge. Durch Missionserlöse könnt ihr dabei die verschiedenen Raumschiffe – ähnlich wie in World of Tanks – erwerben. Oder im Zweifelsfall mit echtem Geld. Die Weltraum-Bauten lassen sich zudem aufrüsten.

Star Conflict – Leicht zu lernen, aber komplex

Star Conflict hat so seine Eigenheiten, denn alle Schiffe verfügen über drehbare Waffenstationen. Wenn also ein Gegner an Steuerbord angreift, feuern alle Waffen darauf, die ein freies Schussfeld haben. Die Backbord-Türme bleiben in diesem Fall also vorerst still. Ähnlich verhält es sich, wenn die Feinde hinter euch sind, wodurch Bugwaffen schweigen. Etwas schade ist, dass es keine Cockpit-Perspektive gibt, sodass nur die Verfolger-Ansicht bleibt, die sich nah ran oder weiter raus zoomen lässt. Die Steuerung der Schiffe geht dabei klassisch mit WASD von der Hand, während mit Shift der Turbo aktiviert wird. Klingt einfach und das ist es auch – die Crux liegt nämlich bei den Stärken und Schwächen der jeweiligen Schiffe!

So eine Fregatte etwa wird eine unangenehme Zeit haben, wenn ein Jäger um sie kreist und ständig das Feuer eröffnet. Guard Ships unterstützen indes ihre Kumpanen, indem sie feindliche Nachbrenner bzw. Raketen eliminieren, sind aber alleine eher schutzlos, da ihre Bordwaffen eher schwach sind. Das Long Range Gunship hingegen ist sowas wie der Sniper des Teams, denn durch seine Desintegratoren und Lenktorpedos halten sich solche Schiffe am liebsten irgendwo ganz weit weg vom eigentlichen Kampfgeschehen auf.

Alle Schiffe gibt es dabei in verschiedenen Qualitätsstufen, nebst der Levels, die es aufzusteigen gilt. Um von Stufe 0 auf 2 zu kommen dauert es bereits mehrere Tage mit wenigen Stunden Spielzeit. Das kann natürlich je nach Spieler schneller oder länger dauern, denn das Matchmaking-System arbeitet zwar in den meisten Fällen recht ordentlich, kann aber auch manchmal gehörig einen Strich durch die Rechnung machen. Anfänger probieren dabei gerne Strategien, die nicht sonderlich clever aussehen und so Matches zu verlorenen Partien werden lassen.

Im PvP gibt es dabei mehrere Modi, etwa den Eroberungsmodus. Dieser spielt sich ganz klassisch und lässt euch Funkfeuerstationen erobern und halten, sodass feindliche Tickets erlöschen und ihr zum Sieger erkoren werdet. „Beacon Hunt“ ist eine schnellere Variante, in der es gilt, eine Station zu erobern und dann woanders aufzutauchen und die nächste zu kapern. In einem dritten Typ gilt es EMP-Bomben aufzusammeln und diese an Feindstationen anzubringen. In einem weiteren Modus wird ein Spieler erst zum Mannschaftskapitän, dann für vogelfrei erklärt.

Star ConflictSehr schön hierbei ist, dass die Modi allesamt sehr unterschiedliche Herangehensweisen erfordern und somit für zahlreiche Schiffsklassen geeignet sind. Beacon Hunt etwa ermöglicht es, bis zu drei Schiffe ins Gefecht zu nehmen, wobei ihr euch dann für eines entscheiden müsst. Der Vorteil liegt auf der Hand: Kontern die Gegner eure Klasse, könnt ihr nach Abschuss ganz einfach auf einen anderen Stahlkoloss wechseln. Wer es aber lieber richtig hart mag, der entscheidet sich für den „Realistic“-Mode, in dem abgeschossene Schiffe nicht ersetzt werden. Keine Sorge: Nach Abschluss der Partie bekommt ihr die zerstören Flieger natürlich wieder zurück.

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Schwächen im PvE-Bereich

Star Conflict ist quasi ein reines PvP-Spiel, bietet aber auch einen Koop-Modus, in dem ihr zu viert Wellen von Angreifern abwehrt oder eine Werft überfallt, die von Flaks und Jägern verteidigt wird. Diese Einsätze dienen allerdings nur der schnelleren Geldmacherei und sind wenig spannend, abwechslungsreich oder relevant.

Kein Wunder also, dass sich alle Spieler auf die PvP-Einsätze konzentrieren, in denen sie nebenbei Verträge für ihre Corporation abarbeiten. Durch ein eigenes Quest-System lassen sich nämlich mehrere Verträge gleichzeitig annehmen und so mehr Belohnungen abstauben. Zudem gibt es mehr Ruf bei der Corp., wodurch sich bessere Implantate freischalten lassen, deren Boni sich auf alle Schiffe auswirken (mehr Wendigkeit oder Durchschlagskraft der Raketen zum Beispiel).

Star ConflictAußerhalb der PvP-Schlachten dürft ihr natürlich an den Schiffen schrauben. Alle besitzen dabei nicht nur einen Waffen- und Raketenslot, sondern auch Schächte für aktive sowie passive Module. Täuschkörper lassen sich statt der Raketen einbauen, Schild-Boosts dürfen nicht fehlen, bessere Munition, Angriffsdrohnen, Minenwerfer und mehr sind ebenfalls mit von der Partie. Am Anfang ist die Auswahl noch recht überschaubar, doch mit der Zeit steigt die Anzahl der Slots. Die Optimierung eines Slots ist dabei eine kleine Wissenschaft für sich!

Die Geschütze sind nämlich nicht stur auf Schaden ausgerichtet, sondern sind thermische Laser, elektromagnetische Plasmageschütze oder kinetische Railguns. Dadurch entsteht eine ganz eigene Dynamik innerhalb der Systeme, wodurch Min-Maxing ganz besonders stark im Vordergrund steht. Die dazu notwendige Ausrüstung gibt es als Zufallsbeute nach schlachten oder gegen Credits im Shop.

Etwas Zeit muss sein

Und damit kommen wir auch zum unliebsamen Shop. Zu meiner Überraschung gestaltet sich dieser sogar ziemlich fair! Grundsätzlich ist Star Conflict komplett kostenlos spielbar. Für ein paar echte Euros gibt es zwar Gold für Schiffe und Ausrüstung, die sich aber auch einfach so erspielen lassen. Eine Premium-Plasmakanone ist dabei genauso gut wie eine, die ihr regulär ein Level später kaufen könnt. Und wer denkt, dass man sich als Einsteiger einfach ein Level-4-Schiff gegen Geld kaufen und direkt einsetzen kann, wird enttäuscht: Dazu ist nämlich erst eine bestimmte Reputation erforderlich.

Auch die Schiffe, die es für echtes Geld gibt, sehen nur cooler aus. Spielerisch habt ihr keinerlei Mehrwert. Eine Premium-Mitgliedschaft ist dabei der einzig echte Vorteil, denn hier gibt es zeitweilig mehr Einkommen, Erfahrung, Reputation und Loyalität. Mehr als das gibt es nicht und so bleibt die Spielbalance unangetastet – ein sehr guter Mittelweg!

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